Die Zucht von Galloways

Der Bulle ist die halbe Herde (Richard Beny)

Deshalb nehmen wir uns viel Zeit und weite Reisen bis nach Schottland in Kauf, um den Richtigen zu finden. Für einen reibungslosen Umgang ist uns das Gemüt des Deckbullen extrem wichtig. Ein gutes Galloway sollte ein harmonisches Erscheinungsbild, ein sehr gutes Skelett und Gangwerk, Körpertiefe und eine gute Bemuskelung besitzen. Hinzu kommt eine gehörige Portion Bauchgefühl und wir wissen: „Der ist es!“

Bei unserem White Bullen „Django vom Bebensee“ hat es bereits 2006 „klick“ gemacht. Er war bis 2015 auf den Altrheinwiesen im Einsatz und hat zuverlässig seine Ruhe und Qualität an seinen Nachwuchs weitergegeben. Seine Töchter sind heute die Basis und Zukunft unserer White Herde und haben den besten Deckbullen verdient. Ihn fanden wir in „Copelaw Niall“, den wir 2012 aus Schottland importierten. Seine ersten Kälber sind sehr vielversprechend.

Auch unsere Belted-Damen haben schottische Herrengesellschaft. 2009 wurden wir nach langer Suche am Fuße des Cairnsmore fündig und konnten „Mosston Muir Jamie“ nach Rheinhessen holen. Dass er der Richtige ist, bewies er bereits im Januar 2010, als er die Trophäe des besten Belted Galloway Deutschlands gewann. Von seinen guten Genen profitierte besonders seine Tochter „Paroli vom Altrhein“. Sie holte 2014 den Titel des besten Belted Galloway Deutschlands erneut auf den Birkenhof. Bei ihr und Jamies anderen Töchtern sorgt seit 2011 „Cairnsmore Everest“ für ebenso hübschen wie ruhigen Nachwuchs.

White Galloways

Auf der Weide erfreut der Anblick einiger Kühe, Farbschlag white. Sie sind perfekt markiert, der Körper weiß, nur Ohren, Augen und Flotzmaul schwarz. Idealerweise haben sie auch noch vier schwarze „Socken“ an. Ein ebenso perfekt gezeichneter White Galloway Bulle kommt hinzu und nach gut neun Monaten werden Kälber geboren, die farblich genauso perfekt sind wie ihre Eltern. Mit diesen Erwartungen sind wohl fast alle Züchter der White Galloway gestartet, auch wir.

Die Grasfresser - Zucht

Überraschungen ließen freilich nicht lange auf sich warten, denn anstatt der erwarteten weißen Kälber mit einer perfekten Markierung kamen auch ganz schwarze, übermarkierte und untermarkierte Kälber zur Welt. Warum ist das so?

Mittlerweile hat die Wissenschaft die Farbvererbung beim White Galloway fast geklärt. Dadurch wissen wir, dass sowohl die Schwarzen, als auch die ganz Weißen zu diesem Farbschlag einfach dazu gehören. Dank der Forschungsergebnisse können wir sie nun gezielt anpaaren, um wieder viele perfekt markierte White Galloway Kälber zu bekommen, die gesund und munter über unsere Wiesen toben.

Belted Galloways

In einer farbenreichen Welt erregen Tiere mit einem scharfen Kontrast von schwarz und weiß immer Aufmerksamkeit. Eine Herde von Belted Galloway auf grünen Wiesen erreicht mehr, sie verlangt Begeisterung!

Seit 2002 können wir uns täglich für unsere eigene, nun fast vierzigköpfige Herde Belted Galloway begeistern. Seitdem ging es auch züchterisch stetig aufwärts und wir konnten mit Jamie und Paroli 2010 und 2014 den Preis für das beste Belted Galloway Deutschlands gewinnen.

Noch vor einigen Jahrzehnten waren die Belted Galloway in ihrem Heimatland Schottland fast ausgestorben. Heute ist dieser Farbschlag sehr beliebt und die Belties sind das Wahrzeichen der Region Galloway im Südwesten des Landes.

Die Grasfresser - Zucht

Auch in unserer Region üben diese Rinder ihre Anziehung aus. Einige Spaziergänger und Radfahrer besuchen unsere Belties täglich. Wenn sie die Tiere auf der Weide füttern oder auf dem Rücken besonders zahmer Tiere reiten dürfen, erleben Schulklassen und Kindergartengruppen kleine Abenteuer.

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